Die Geschichte des WZV

Die Entwicklung des Wasserzweckverbandes in den 30 Jahren seines Bestehens lässt sich in mehrere Phasen einteilen:

 

Gründung:

Als erste Gemeinde beantragte Kruppach im November 1960 beim Wasserwirtschaftsamt Nürnberg die Planung für die Versorgung im Ortsteil Prosberg. Die vorhandene Quelle war nicht mehr zu sanieren, weil im Schutzgebiet zu viele “Störfaktoren”, wie landwirtschaftliche Betriebe mit Misthaufen, Jauche- und Abwasserversickerungen, immer ein erhöhtes Risiko für das oberflächennahe Karstquellwasser sein mussten. Ebenfalls nach 1960 kam von der Gemeinde Breitenbrunn der Auftrag, für die kleinen Weiler Vorder- und Hinterhaslach sowie für Hartenberg eine neue Wasserversorgung zu planen.

Zunächst wurden vom Wasserwirtschaftsamt mehrere kleine Juraquellen untersucht und auch gefasst. Doch leider ohne Erfolg: Die Schüttung und die bakterielle Beschaffenheit war nicht ausreichend. Erst im Jahre 1966 wurde 300 Meter westlich von Breitenbrunn eine Quelle entdeckt, die für die Trinkwasserversorgung geeignet war, mit einer Schüttung von 3,0 Liter / Sekunde und bakteriell einwandfrei wegen der guten Überdeckung.

Weitere drei Jahre vergingen, bis man die Quelle schürfen konnte, da die Zustimmung der Gemeinde Breitenbrunn fehlte. Der danach erstellte Bauentwurf sah die Versorgung der Orte Breitenbrunn, Hartenberg, Hinterhaslach, Vorderhaslach und Prosberg mit zusammen 282 Einwohnern und 410 Stück Großvieh vor. Bevor noch mit der Durchführung der im Bauentwurf vorgeschlagenen Planung begonnen werden konnte, wurden vom Gesundheitsamt in weiteren Orten zu Teil massive Kolibakterien festgestellt: In Wappeltshofen, Eismannsberg, Ober- und Unterrieden, Pühlheim und Raschbach. Es kam hinzu, dass das in bakterieller Hinsicht zwar nur manchmal beanstandete Wasservorkommen im Hammerbachtal (Henfenfeld, Engelthal, Offenhausen) mengenmäßig nicht ausreichte.

Deswegen schlugen das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg und das Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft 1970 vor, von Einzellösungen Abstand zu nehmen und eine Versorgungsgruppe zu gründen. Es wurde ein Vorentwurf erarbeitet, die Gemeinden wurden darauf hingewiesen, dass nur die Gruppenlösung zuwendungsfähig ist, weil sie technisch am sinnvollsten und am wirtschaftlichsten ist. Die Planung sah eine Grundwassererschließung durch Tiefbohrungen vor, weil geeignetes Quellwasser nirgendwo zu finden war.

Bei einer Besprechung am 19.4.1971 im Landratsamt Nürnberg erklärten sich alle Bürgermeister, mit Ausnahme der Gemeindeoberhäupter von Pühlheim und Eismannsberg bereit, einen Zweckverband für die Gruppenwasserversorgung zu gründen. Am 4.11.1971 war schließlich die konstituierende Sitzung des Zweckverbandes Hammerbachtalgruppe mit den Gemeinden Henfenfeld, Kruppach, Breitenbrunn und Rieden.

Nachdem die Gemeinden Eismannsberg und Pühlheim nach weiterer 2-jähriger “Bedenkzeit” eingesehen hatten, dass die Gruppenlösung doch der richtige Weg sei, entschloss man sich 1973, ebenfalls dem Zweckverband beizutreten. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Gemeinde Traunfeld / Opf. mit dem Ortsteil Mauertsmühle Verbandsmitglied. Als letzte Gemeinde trat schließlich 1974 die Gemeinde Engelthal dem Zweckverband bei.

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Durchführung der Baumaßnahmen:

Das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg wurde sofort nach der Gründung des Zweckverbandes mit der baureifen Planung und Bauoberleitung beauftragt. Als 1973 der Zuwendungsbescheid für den Bauabschnitt I eintraf, konnte endlich der Startschuss für die Baumaßnahmen gegeben werden.

Druckzoneneinteilung:

Aufgrund der verschiedenen Höhenlagen der einzelnen Orte war es aber erforderlich, eine Tief- und eine Hochzone im Versorgungsgebiet festzulegen:

Hochzone:

Dazu gehören die Orte: Wappeltshofen, Eismannsberg, Mauertsmühle, Oberrieden, Unterrieden, Raschbah, Pühlheim, Hegnersberg, Breitenbrunn, Hinterhaslach, Vorderhaslach, Hartenberg und Prosberg. Der Wasserspeicher für dieses Gebiet wurde bei Eismannsberg auf der Höhe 583 m ü. NN errichtet.

Alle Orte können von diesem Behälter mit ausreichend Druck versorgt werden, lediglich für die Orte Unterrieden, Mauertsmühle, und Breitenbrunn muss er abgemindert und für den Ort Vorderhaslach erhöht werden. In diesem Versorgungsgebiet befanden sich die schlechtesten Wasserversorgungsanlagen, so dass mit dem Neubau dieser Anlagen 1973 im Bauabschnitt I zuerst begonnen wurde. Bei den Orten Prosberg, Hartenberg, Vorderhaslach und Hinterhaslach handelt es sich um kleine Orte und Weiler, deren Anschluss an die Gruppe mit relativ hohen Kosten verbunden waren.

Tiefzone:

Dazu gehören die Orte: Engelthal, Peuerling, Krankenhaus Engelthal und Henfenfeld.

Der Wasserspeicher für dieses Gebiet wurde bei Breitenbrunn auf einer Höhe von 431 m ü. NN errichtet. Im Ort Engelthal sind gute Druckverhältnisse, in Henfenfeld muss teilweise abgemindert und für Peuerling und Krankenhaus Engelthal der Druck erhöht werden.

Der Hochbehälter Breitenbrunn wird von 2 Brunnen bei Henfenfeld über die Aufbereitungsanlage und eine Quelle bei Breitenbrunn gefüllt, von dort erfolgt die Weiterführung in die Hochzonenbehälter bei Eismannsberg.

Bauphase:

Zur Gewährleistung der Wasserversorgung im Verbandsgebiet waren neben der Erneuerung bestehender Einrichtungen zahlreiche Neubauten nötig. Die größten Baumaßnahmen betrafen den Neubau eines Maschinenhauses in Henfenfeld sowie den Neubau der Hochbehälter in Breitenbrunn und Eismannsberg. Zur Grundwassererschließung wurden in Henfenfeld zwei Tiefbrunnen niedergebracht.

Die neue Wasserversorgungsanlage wurde auf einen vollautomatischen Betrieb ausgerichtet. Von beiden Hochbehältern Breitenbrunn und Eismannsberg wird die Wasserentnahme der Betriebszentrale im Wasserwerk Henfenfeld und dem Pumpwerk Breitenbrunn gemeldet. Dies geschieht über einen Wasserstandsanzeiger, der über Steuer-Fernkabel den jeweiligen Stand der beiden Zentralen anzeigt. Bei einem vorbestimmten Wasserstand in den Hochbehältern werden automatisch die Pumpen in Betrieb gesetzt, die dem Wasserspeicher wieder die erforderliche Wasserreserve zuführen.

Nach Abschluss der Baumaßnahmen im Jahre 1985 konnten bei einer 14-stündigen Pumpzeit der Brunnen I und II täglich 2520 m3 Wasser gefördert werden und somit die Trinkwasserversorgung für die damals 4.200 Einwohner im Versorgungsgebiet durch knapp 61 Kilometer Rohrleitungen gewährleistet werden. Die Kosten, die während der fast 12-jährigen Bauzeit entstanden, beliefen sich auf insgesamt 22.000.000 DM (11.282.000 Euro).

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